Über die Serie HOMO DEUS (2012 – 2019) – in dem Zeitalter der exponentiellen Entwicklung der
Gesellschaften und die Suche nach neuen Identitäten – Visualisierung eines MalereiDenkprozesses;
(eritis sicut Deus - 1. Mose 3, 5; Worte der Schlange beim Sündenfall, 1. Mose 3, 5; „…ihr werdet sein wie Gott…“)
Irgendwann in dem letzten Jahrzehnt erreichte unsere Gesellschaft in ihrer technischen und gesellschaftlichen Entwicklung einen Knickpunkt. Die bisher lineare Entwicklung ist in eine exponentielle Entwicklung umgekippt. Den Moment aus heutiger Sicht kann man nicht ganz genau festlegen, aber es ist geschehen. Das heißt auch, dass das reichhaltige Wissen und die Erfahrungen der vorangegangenen Jahrtausende teilweise oder zur Gänze obsolet geworden sind. Die bisherigen Fähigkeiten, die Zukunft mindestens kurz- oder mittelfristig vorauszusagen, sind verloren gegangen. Die bisherigen gesellschaftlichen Regularien zeigen sich immer wirkungsloser. Riesen Blöcke, ganze Teile der tragenden Gesellschaft bröckeln erdrutschartig von der Kerngesellschaft – nicht nur im mental-sozialen, aber auch im physischen, technischen und ökonomischen Sinn - unumkehrbar ab. Deutungshochheiten und Wertigkeiten verschieben sich.
Das waren meine Gedanken im Jahr 2012 als ich an meiner Serie Homo Deus zu arbeiten begann. Die Erkenntnis, dass die Gesellschaft und der einzelne Mensch unserer Zivilisation vor nie dagewesenen Herausforderungen gestellt ist, belastete mich extrem. Der Zweifel und die Unsicherheit ob meine Beobachtungen und Schlussfolgerungen richtig sind, haben mich fast zermürbt. Gleichzeitig musste man anhören und zuschauen, wie unsere bestens ausgebildeten Köpfe teilweise kaum etwas bemerkt hatten oder andere Wenige, die es doch wahrgenommen hatten, verwirrte und verzweifelte Theorien nach altem Denkmuster erstellten. Der einzelne Mensch aus der Masse versank in Chaos und Konsum, betrachtet dieses Phänomen, das er nur spürte, mit einer gewissen Schicksalhaftigkeit – an seiner Zukunft kann er nur mehr mit Unsicherheit und nur sehr eingeschränkt basteln.
Die nicht „illustrierende“ Visualisierungsversuche meiner Erkenntnisse sind meine größte Herausforderung geworden. Einer der größten davon, die Visualisierung der Unumkehrbarkeit dieses Entwicklungsprozesses. Die Tatsache, dass bei dem Prozess keine Rückkehr mehr möglich ist. Eine Rückkehr dürfte nicht einmal versucht werden, weil das in einer ungeahnten Katastrophe endet, siehe alle bisherigen technisch bedingten Entwicklungen.
Die zweitgrößte Herausforderung, die Visualisierung der Gedanken, dass all das nicht ein Ende, sondern ein Anfang bedeutet. Zwar die bisher geltende Menschbetrachtung und das bisherige Menschenbild wird einem neueren weichen müssen, aber dieses Neue sind auch WIR Menschen. Offene Frage bleibt, wie qualvoll und mit wieviel Aufopferung auf der Ebene des Individuums und der Gesellschaft finden wir uns in diesem neuen Menschenbild und Rolle wieder. Der Arbeitsprozess die Verluste und Gewinne der abrupten Umstellung visuell darzustellen, brachte mich zu anderen Visualisierungsmöglichkeiten indem ich begann Materialen und Lösungen zu verwenden, die Entmaterialisierung und Materialisierung mit sich bringen.
Um 2015-16 eilte mir das Erscheinen des Buches „HOMO DEUS“ von YUVAL NOAH HARARI zu Hilfe – bis dahin musste ich mich als Referenz mit den Worten der Schlange beim Sündenfall (1. Mose 3, 5; „ihr werdet sein wie Gott“), bzw. mit meinen Studien u.a. der Sozialpolitik begnügen. HARARIs Buch hat mir geholfen, meine Gedanken schnell und neu strukturieren zu können, gleichzeitig nahm es mir den Druck der Unsicherheit und Zweifel. Ich war froh und erleichtert, dass ich mit dem Gedanken um die Thematik nicht mehr allein war – und ab dem Zeitpunkt hatte ich einen virtuellen Gesprächspartner in dem Bereich gewonnen. Das hieß auch, dass ich mich wesentlich intensiver mit dem Problem der Visualisierung als mit dem Konstrukt der Thematik beschäftigen könnte.
Während der Arbeit an dem Zyklus Homo Deus, bin ich immer mehr zu der Überzeugung gekommen, dass wir Menschen, unsere Gesellschaft und Zivilisation doch die Möglichkeit und die Fähigkeit haben um zu entscheiden, was wir aus unserer alten Welt und unserem Menschsein in das Neue mitnehmen oder nicht.
Mittlerweile gibt es viele Denker, die über die Singularität des Phänomens – was ich eher als die stillste Revolution aller Zeiten nennen würde - überzeugt sind. Aber das stimmt eigentlich nicht. Gilgamesch, Kalevala, Genesis, die sind zwar linear erzählt, aber berichten über ähnliche Brüche oder Knickpunkte der Menschliche Geschichte – und seht Euch an, wir sind noch immer da!
Csaba Fazakas
Gesellschaften und die Suche nach neuen Identitäten – Visualisierung eines MalereiDenkprozesses;
(eritis sicut Deus - 1. Mose 3, 5; Worte der Schlange beim Sündenfall, 1. Mose 3, 5; „…ihr werdet sein wie Gott…“)
Irgendwann in dem letzten Jahrzehnt erreichte unsere Gesellschaft in ihrer technischen und gesellschaftlichen Entwicklung einen Knickpunkt. Die bisher lineare Entwicklung ist in eine exponentielle Entwicklung umgekippt. Den Moment aus heutiger Sicht kann man nicht ganz genau festlegen, aber es ist geschehen. Das heißt auch, dass das reichhaltige Wissen und die Erfahrungen der vorangegangenen Jahrtausende teilweise oder zur Gänze obsolet geworden sind. Die bisherigen Fähigkeiten, die Zukunft mindestens kurz- oder mittelfristig vorauszusagen, sind verloren gegangen. Die bisherigen gesellschaftlichen Regularien zeigen sich immer wirkungsloser. Riesen Blöcke, ganze Teile der tragenden Gesellschaft bröckeln erdrutschartig von der Kerngesellschaft – nicht nur im mental-sozialen, aber auch im physischen, technischen und ökonomischen Sinn - unumkehrbar ab. Deutungshochheiten und Wertigkeiten verschieben sich.
Das waren meine Gedanken im Jahr 2012 als ich an meiner Serie Homo Deus zu arbeiten begann. Die Erkenntnis, dass die Gesellschaft und der einzelne Mensch unserer Zivilisation vor nie dagewesenen Herausforderungen gestellt ist, belastete mich extrem. Der Zweifel und die Unsicherheit ob meine Beobachtungen und Schlussfolgerungen richtig sind, haben mich fast zermürbt. Gleichzeitig musste man anhören und zuschauen, wie unsere bestens ausgebildeten Köpfe teilweise kaum etwas bemerkt hatten oder andere Wenige, die es doch wahrgenommen hatten, verwirrte und verzweifelte Theorien nach altem Denkmuster erstellten. Der einzelne Mensch aus der Masse versank in Chaos und Konsum, betrachtet dieses Phänomen, das er nur spürte, mit einer gewissen Schicksalhaftigkeit – an seiner Zukunft kann er nur mehr mit Unsicherheit und nur sehr eingeschränkt basteln.
Die nicht „illustrierende“ Visualisierungsversuche meiner Erkenntnisse sind meine größte Herausforderung geworden. Einer der größten davon, die Visualisierung der Unumkehrbarkeit dieses Entwicklungsprozesses. Die Tatsache, dass bei dem Prozess keine Rückkehr mehr möglich ist. Eine Rückkehr dürfte nicht einmal versucht werden, weil das in einer ungeahnten Katastrophe endet, siehe alle bisherigen technisch bedingten Entwicklungen.
Die zweitgrößte Herausforderung, die Visualisierung der Gedanken, dass all das nicht ein Ende, sondern ein Anfang bedeutet. Zwar die bisher geltende Menschbetrachtung und das bisherige Menschenbild wird einem neueren weichen müssen, aber dieses Neue sind auch WIR Menschen. Offene Frage bleibt, wie qualvoll und mit wieviel Aufopferung auf der Ebene des Individuums und der Gesellschaft finden wir uns in diesem neuen Menschenbild und Rolle wieder. Der Arbeitsprozess die Verluste und Gewinne der abrupten Umstellung visuell darzustellen, brachte mich zu anderen Visualisierungsmöglichkeiten indem ich begann Materialen und Lösungen zu verwenden, die Entmaterialisierung und Materialisierung mit sich bringen.
Um 2015-16 eilte mir das Erscheinen des Buches „HOMO DEUS“ von YUVAL NOAH HARARI zu Hilfe – bis dahin musste ich mich als Referenz mit den Worten der Schlange beim Sündenfall (1. Mose 3, 5; „ihr werdet sein wie Gott“), bzw. mit meinen Studien u.a. der Sozialpolitik begnügen. HARARIs Buch hat mir geholfen, meine Gedanken schnell und neu strukturieren zu können, gleichzeitig nahm es mir den Druck der Unsicherheit und Zweifel. Ich war froh und erleichtert, dass ich mit dem Gedanken um die Thematik nicht mehr allein war – und ab dem Zeitpunkt hatte ich einen virtuellen Gesprächspartner in dem Bereich gewonnen. Das hieß auch, dass ich mich wesentlich intensiver mit dem Problem der Visualisierung als mit dem Konstrukt der Thematik beschäftigen könnte.
Während der Arbeit an dem Zyklus Homo Deus, bin ich immer mehr zu der Überzeugung gekommen, dass wir Menschen, unsere Gesellschaft und Zivilisation doch die Möglichkeit und die Fähigkeit haben um zu entscheiden, was wir aus unserer alten Welt und unserem Menschsein in das Neue mitnehmen oder nicht.
Mittlerweile gibt es viele Denker, die über die Singularität des Phänomens – was ich eher als die stillste Revolution aller Zeiten nennen würde - überzeugt sind. Aber das stimmt eigentlich nicht. Gilgamesch, Kalevala, Genesis, die sind zwar linear erzählt, aber berichten über ähnliche Brüche oder Knickpunkte der Menschliche Geschichte – und seht Euch an, wir sind noch immer da!
Csaba Fazakas